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Budapest im Kaffee-Lexikon

Wer nun denkt, nur Wien hat seine Kaffeehäuser, der hat weit gefehlt. Auch die ungarische Hauptstadt Budapest hat ihre traditionellen Kaffeehäuser. Ungarisch "Kàvèhàz" genannt. Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in der ungarischen Metropole weit über 500 solcher Kaffeehäuser. Sie waren sehr prunkvoll ausgestattet und waren in der Beliebtheitsskala auf der Nummer Eins. Hier trafen sich Intellektuelle genauso wie Schachspieler, Journalisten und Schauspieler, Dichter und jeder der es sich leisten konnte. Es wurde diskutiert, gestritten und auch geschrieben. Sandòr Petöfi, ungarischer Dichter und Nationalheld, schrieb z.b. im damaligen Cafe Pilvax sein "Nationallied". Dieses Cafe gibt es zur heutigen Zeit nicht mehr, es wurde abgerissen. Neben dem beliebten Kaffee wurden auch gern die Meisterwerke der Konditoren präsentiert und natürlich auch vernascht.

Im zweiten Weltkrieg sowie der historischen Entwicklung des Landes wurden leider sehr viele dieser Cafes zerstört. Es gibt nur noch wenige der traditionellen Kaffeehäuser in Budapest. Eines der bekanntesten ist das Café Central in der Károlyi Mihäly utca. Aber die Nummer eins der Kaffeehäuser ist und bleibt das 1858 im Jugendstil erbaute Café Gereaud in Pest. Es steht am Vörösmarty tér. In der Prunkmeile Andrássy üt befindet sich das Café Müveész, auf deutsch - "Künstlercafe". Hier treffen sich kunstinteressierte Damen und Herren auf einen Plausch oder um das Treiben auf der Andrassy üt zu beobachten. Eine sehr bekannte Adresse ist auch das Café New York, welches vor einigen Jahren erst aufwendig renoviert wurde. Im Burgenviertel befindet sich das denkmalgeschützte Cafe Ruszwurm. Seit 1827 serviert man in der Biedermeier-Einrichtung traditionelle ungarische Spezialitäten.

Heute hat Budapest wieder über 600 Kaffeehäuser.